Glossar
A
Abbrand, Zubrand
Als Abbrand bezeichnet man den Verlust von Legierungselementen durch den Schweissprozess; als Zubrand eine Konzentrationserhöhung.
Abrasivmittel
Ein Mittel, das abtragend wirkt, z.B. ein Schleifmittel (Schleifscheibe, Schruppscheibe).
Abschmelzleistung
Abgeschmolzenes Schweißgut in kg/h.
Abstiegszeit
Beim Schutzgasschweißen die Zeit vom Schweißstrom bis zum Schlußstrom.
Anlauffarben
Die sichtbaren sehr dünnen Oxidschichten an der Oberfläche von Metallen, die unterschiedlichen Farben deuten auf verschiedene Schichtdicken.
Anode
Positiv gepolte Elektrode, Gegensatz Kathode, sie ist negativ gepolt.
Anstiegszeit
Beim Schutzgasschweißen die Zeit vom Startstrom bis zum Schweißstrom.
Arbeitsgas
Das Arbeitsgas wird beim Laserschweißen oder Laserschneiden zugeführt, um den Bearbeitungsprozess zu beeinflussen. Es handelt sich um Helium, Stickstoff oder Kohlendioxid.
Arbeitstemperatur
Mit Arbeitstemperatur ist die niedrigste Oberflächentemperatur eines Werkstücks gemeint, bei der das Lot es benetzt, fließt und legiert. Anhand der Arbeitstemperatur unterscheidet man zwischen Weichlöten (unter 450 °C), Hartlöten (über 450 °C-900°C) und Hochtemperaturlöten (über 900 °C, Ausführung unter Schutzgas oder im Vakuum).
Argon (Ar)
Farb- und geruchloses Edelgas, das völlig inert ist, d. h. mit anderen Stoffen nicht chemisch reagiert.
Auskreuzen
Beseitigen von Schweissfehlern, Poren oder sonstigen Fehlern, Vorbereitung zum Reparaturschweißen.
Austenitische Stähle
Umwandlungsfreier Cr-Ni-Stahl, z.B. 1.4301 (X5CrNi 18-10).
Autogenschweißen
Gasschweißen oder Autogenschweißen wird als Fügeverfahren zum Verbindungsschweißen und als Beschichtungsverfahren zum Auftragsschweißen eingesetzt. Das Aufschmelzen von Grundwerkstoff und Schweißzusatzwerkstoff erfolgt mit einer Acetylen-Sauerstoff-Flamme. Autogenschweißen eignet sich bei korrekter Flammenführung hervorragend Dünnblechkonstruktionen. Die Acetylen-Sauerstoff-Flamme kann vielseitig u.a. dafür eingesetzt werden, um Rohre zu biegen, Rohre mit der Flamme zu richten oder Lötverbindungen herzustellen.
B
Basisstrom
Der Basisstrom erleichtert die Kontrolle über die Hitze, die ins Material eingebracht wird. Das Einstellen des Basisstroms ist nur während des Pulsschweißens möglich. Der Einstellbereich ist geräteabhängig.
Beizen
Bearbeiten von Metalloberflächen mit geeigneten Beizmitteln, z.B. Säuren, um eine bestimmte Oberfläche zu erzielen.
Beschichtungen
Zusätzlicher Oberflächenschutz durch Farbe oder Kunststoffbeschichtungen.
Bördelnaht
Eine Bördelnaht wird auf die Schnittkanten zweier mit den Blechseiten anstoßenden Blechen geschweißtm die um 90° gebogen sind.
Brennerbetriebsart 2T/4T
Brennerbetriebsart eines Schweißbrenners beim Schutzgasschweißen. Hält man den Schalter im 2T-Modus gedrückt, beginnt das Schutzgas zu strömen und der Lichtbogen wird gezündet. Man hält den Auslöser während des Schweißens gedrückt und lässt ihn los, um den Schweißvorgang zu beenden.
Hält man den Schalter im 4T-Modus gedrückt, beginnt das Schutzgas zu strömen. Der Lichtbogen zündet erst, wenn man den Brennerschalter loslässt. Drückt man den Schalter erneut und lässt ihn dann los, wird der Schweißvorgang beendet.
D
Dehngrenze
Bei Metallen ist die Dehngrenze durch erste bleibende Verformungen im Falle von mechanischen Belastungen gekennzeichnet. Man ermittelt sie im Zugversuch. Unterhalb der Dehngrenze gehen Dehnungen wieder zurück.
Diodenlaser
Diodenlaser gehören zu den sog. Halbleiterlasern, in denen Halbleiter die Laserstrahlung aussenden.
Drahtelektrode
Schweißdrah/Lötdraht auf Kunststoff- oder Metallrollen zum MIG/MAG-Schweißen oder MIG-Löten, erhältlich mit 12, 50 oder XX mm Zentralbohrung in 1, 2,5 oder 15 kg Rollen.
E
Elektrode
Eine Elektrode ist ein Metall- oder Graphitkörper zum Zu- oder Ableiten von elektrischem Strom. Zu einer Elektroden gibt es immer auch eine Gegenelektrode, auch Anode oder Kathode genannt. Beim Schweißen werden Elektroden als Materiallieferant benutzt und schmelzen dabei beim Gebrauch ab.
Eloxieren, Eloxalschicht
Eloxieren nennt man eine elektrolytische Oxidation von Aluminium zur Erzeugung von oxidischen Schutzschichten. Diese zeichnen sich durch hohe Härte, Verschleißfestigkeit und hohe Hitzebeständigkeit aus.
F
Flammentemperatur
XXX
Flussmittel
Flussmittel sind nicht metallische Stoffe, die auf Lötstellen vorhandene Oberflächenfilme und Oxidschichten auflösen und ihre Neubildung verhindern sollen. Dadurch kann das Lot die Lötfläche benetzen.
Formieren
Schutz der Rückseite der Wurzelnaht.
Formiergas
N2/H2-Gemisch zum Innenschutz von Rohren während des Lötens.
Fußpedal
Schalter zur Regulierung des Schweißstroms, der mit dem Fuß bedient wird.
G
Gasmischender Brenner
Das Brenngas-Sauerstoffgemisch wird nicht durch Injektoren, sondern in den Düsen selbst hergestellt.
Gasstrahl im Plasmazustand
Plasma ist ein ganz oder teilweise ionisiertes Gas, das elektrisch leitend ist. Das Gas wird durch Erhitzen, radioaktive Strahlung oder Elektronenbeschuß ionisiert.
Gasvorströmzeit
Die Gasvorströmzeit bezeichnet die Zeitspanne, die zwischen dem Drücken der Brennertaste und dem Öffnen des Gasventils liegt, bis sich der Lichtbogen bildet.
Gasnachströmzeit
Die Gasnachströmzeit ist die Zeit vom Abkühlen des Lichtbogens bis zum Schließen des Gasventils. Während Gas nachströmt, schützt es das sich verfestigende Schmelzbad vor Oxidation und kühlt die Wolframelektrode ab. Ist die Nachströmzeit zu kurz, kann eine Oxidation der Schweißnaht die Folge sein.
Gleichrichter
Ein elektrisches Bauteil, das einen Wechselstrom in einen Gleichstrom umwandelt.
H
Haftzugfestigkeit
Die Haftzugfestigkeit ist ein Kennwert für die Haftung von Schichten auf Oberflächen und wird mit Hilfe der Haftzugprüfung ermittelt, indem unter definierten Bedingungen ein auf der Beschichtung aufgeklebter Stempel mit einer Zugprüfmaschine senkrecht zur Oberfläche gleichmässig langsam bis zum Abriss abgezogen wird.
Hartlöten
Löten bei Temperaturen größer 450°C.
Hitzebeständigkeit
Beständigkeit der Oberfläche gegen hohe Temperaturen.
Hochfrequenzzündung
Die HF-Zündung wird beim WIG-Schweißen verwendet. Dabei wird eine Hochfrequenzladung gezündet, mit der die nichtleitende Luft überbrückt und so der Kontakt zwischen Wolframelektrode und Werkstück hergestellt wird. HF-Zündung wird auch als Hochfrequenz-Lichtbogenzündung bezeichnet.
I
Impulslichtbogen
Gesteuerter Werkstoffübergang.
Inertgas
Ein Gas, das bei normalen Temperaturen und Drücken nicht mit anderen Stoffen reagiert (u.a. Argon oder Helium).
Injektorbrenner
Eine spezielle Bauform von Autogenbrennern. Beim Injektorbrenner- auch als Niederdruckbrenner bezeichnet – wird durch den Sauerstoff im Injektor ein Unterdruck in der Brenngaszuführung erzeugt.
Inverterstromquelle
In einer Inverterstromquelle wird der elektrische Strom zuerst in einen Strom mit hoher Frequenz umgewandelt, der dann über einen sehr kleinen Transformator in den Schweißstrom umgespannt wird. Dadruch lassen sich kompakte und leichte Schweißstromquellen bauen.
Ionen
Elektrisch positiv oder negativ geladene Atome oder Moleküle.
Ionisation
Übergang von Atomen oder Molekülen in den elektrisch geladenen Zustand.
K
Kalotte
Raum oder Gestalt mit glockenförmigem Aussehen.
Kaltrichten
Richten ohne Wärmeeinbringung z.B. Wärmen, mechanisches Verformen durch Pressen.
Kehlnaht
Eine Kehlnaht entsteht beim Schweißen, wenn zwei aufeinander stoßende Werkstücke in einem Winkel zueinander stehen. Dies kann entweder ein rechter Winkel, ein spitzer Winkel (<90°) oder ein stumpfer Winkel (>90°) sein.
Kohlendioxid
CO2hat einen leicht säuerlichen Geruch. Es löst sich leicht in Wasser und hemmt dabei das Wachstum zahlreicher Mikroorganismen. Luft enthält ungefähr 0.03 % Kohlendioxid.
Kolbenkompressor
Ölfreier Druckluftkompressor
Korrosionsbeständigkeit
Beständigkeit der Oberfläche gegen Korrosion.
Kraterfüllwirkung
Eigenschaft, einen Schmelzkrater eines Schweißbades schnell aufzufüllen.
Kurzlichtbogen
Lichtbogenart mit geringen Wärmeeinbringungen.
L
Laser
Laser ist die Abkürzung für den englischen Ausdruck „Light amplification by stimulated emission of radiation“ und bedeutet „Lichtverstärkung durch aufgezwungene Strahlungsaussendung“. Laser sind Quellen sehr intensiver und eng gebündelter Strahlung.
M
MAG-Schweißen
Metall-Aktivgas-Schweißen.
MIG-Schweißen
Metall-Inertgas-Schweißen.
Mikrozerspanung
Prozess, bei dem Material in äußerst feinen Spänen abgetragen wird.
MMA-Schweißen
Engl. Akronym für Manual metal arc welding, deutsche Bezeichung Elektrodenhandschweißen, Lichtbogenhandschweißen oder E-Handschweißen.
N
Neodym
Chemisches Element mit der Bezeichnung Nd. Neodym zählt zu den Metallen der seltenen Erden und wird zur Herstellung von Kristallen für Festkörper-Laser gebraucht.
Neutrale Flamme
Eine Autogenflamme, die weder oxidierend noch reduzierend wirkt.
O
Orbitalschweißen
Feststehendes Rohr – WIG-Brenner läuft an der Schweißstelle herum.
Orbitalschweisssen
Das kreisförmige Schweissen um ein Rohr herum, um zwei Rohrstücke miteinander zu verbinden.
Oszillation
Schwingung, schwingende Bewegung von Teilchen.
P
Pendelraupe
Eine Pendelraupe entsteht durch Pendeln des Schweißlichtbogens quer zur Schweißrichtung
Plasma, Plasmasäule
Das Plasma besteht aus positiv oder negativ geladenen Teilchen sowie aus neutralen Atomen und Molekülen. Es kann elektrischen Strom leiten. Der Lichtbogen beim Schweißen ist ein Plasma oder eine Plasmasäule.
Plastisches Werkstoffverhalten
Werden Werkstoffe, vor allem Metalle, über die Dehngrenze hinaus belastet, zum Beispiel durch Zug oder Druck, so entstehen bleibende Verformungen. Bei höheren Temperaturen sinken die dazu notwendigen Kräfte. Man nutzt dies unter anderem zum Schmieden von Stahl aus.
Primerung
Bei unlegierten Stahlblechen wird manchmal eine einfache Rostschutzfarbe aufgetragen, die als Primer bezeichnet wird. Der Vorgang der Farbauftragung heißt Primerung. Es ist ratsam, diese Rostschutzfarbe vor dem Schweißen zu entfernen.
Pulsfrequenz
XXX
R
Rautiefe
Oberflächen von Werkstoffen sind nicht ganz glatt, sondern lassen bei vergrößerter Betrachtung eine Rauigkeit erkennen. Mit geeigneten Mitteln lassen sich die Vertiefungen und Erhebungen ausmessen. Die Rautiefe gibt den Höhenunterschied zwischen Erhebungen und Vertiefungen an; meist als gemittelten Wert, den man als gemittelte Rautiefe bezeichnet.
S
Schlacke
Als Schlacke bezeichnet man beim Aufschmelzprozess entstandene Gemische von Oxiden, also Sauerstoffverbindungen. Oft sind auch Sulfide (Schwefelverbindungen) enthalten.
Schutzgas
Das Schutzgas schirmt bei Schweissprozessen die Schmelze vor der Atmosphäre ab und verhindert so Reaktionen mit Sauerstoff oder Stickstoff aus der Luft. Beim WIG-Schweissen schützt es ausserdem noch die Elektrode.
Schweißeigenspannungen
Durch Schweißprozesse können im Material Druck- oder Zugspannungen entstehen, die nicht abgebaut werden. Sie können zu Materialverzug führen.
Sinuskurve
Eine regelmäßige, wellenförmige Kurve. Wofür?
Solidustemperatur
XXX
Spaltkorrosion
Korrosionserscheinung, die auftritt, wenn in Spalten kein Stoffaustausch stattfinden kann.
Spaltüberbrückbarkeit
Das Vermögen eines Schweißprozesses, eine Naht über einen Spalt zu legen und diesen aufzufüllen, ohne dass das Material aus der Fuge herausfällt.
Sprühlichtbogen
Lichtbogenart mit hoher Wärmeeinbringung.
Stabelektrode
Stabelektroden werden zum E-Handhandschweissen eingesetzt und bestehen aus einem Kernstab und einer Umhüllung. Diese stabilisiert den Lichtbogen, erzeugt einen Schutzgasmantel, bildet eine Schlacke und legiert das Schweissgut auf. Eisenpulver in der Umhüllung erhöht das Ausbringen einer Elektrode.
Stauchung
Wird die Dehngrenze bei einem Material beim Zusammendrücken oder Pressen überschritten, so kommt es zu einer Stauchung des Materials. Das Gegenteil ist die Dehnung.
Stoffschlüssiges Fügen
Das Verbinden von Bauteilen durch Schweißen oder Löten erlaubt die Übertragung von Kräften unmittelbar durch die beteiligten Materialien oder Stoffe und wird daher als stoffschlüssiges Fügen bezeichnet. Solche Verbindungen sind im Gegensatz zu Schraubverbindungen unlösbar.
Strichraupe
Eine dünne Schweißraupe, mit relativ hoher Schweißgeschwindigkeit, erzeugt Strom-Absenkgeschwindigkeit. Ein Maß, für die Verringerung der Stromstärke in einer Zeiteinheit.
Stumpfnaht
Bei einer Stumpfnaht liegen die zu verbindenden Blechteile in einer Ebene.
T
Thorium, thorierte Elektroden
Thorium ist ein weiches, radioaktives Metall mit dem chemischen Symbol Th. Es wird Wolframelektroden zugesetzt, um den Elektronenaustritt zu verbessern (Wolframelektrode mit roter Kennzeichung, thorierte Elektrode).
Trapezwelle
Wellenform beim AC-WIG-Schweißen für einen weichen Lichtbogen.
T-Stoß
Beim T-Stoß steht ein Blech senkrecht auf dem anderen.
U
Unberuhigter Stahl
Stahl, dem vor dem Vergießen keine sauerstoffabbindenden Elemente zulegiert werden und der dadurch bei der Erstarrung freiwerdenden Sauerstoff in Form von Poren und Blasen als Kohlenmonoxid ausscheidet. Heute praktisch ohne Bedeutung.
UP-Schweißen
Unter-Pulver-Schweißen, ein Schweißverfahren mit Abdeckpulver, das kein Schutzgas benötigt. Kann nur in Normalposition für große Schweißleistungen eingesetzt werden.
V
Verschlussfestigkeit
Festigkeit der Oberfläche gegen Verschleiß (Abtrag).
W
Warmformgeben
Verformen der Wärmeeinbringung z.B. Wärmen mit anschließender mechanischer Verformung z.B. durch Pressen.
Weichlöten
Löten bei Temperaturen kleiner 450°C.
WIG-Schweißen
Wolfram-Inertgasschweißen. Schutzgas-Schweißverfahren, bei dem eine nichtabschmelzende Elektrode aus reinem oder legiertem Wolfram verwendet wird.
Winkelverzug
Winkelveränderung an Bauteilen aufgrund von Wärme- oder Schweißspannungen.
Wurzelnaht
Erste ausgeführte Naht der gesamten Schweißnaht.
Wurzelschweißen
Schweißen der Wurzelnaht als erste unterste Lage in einer mehrlagigen Schweißnaht.
Z
Zugfestigkeit
Die Zugfestigkeit kann im Zugversuch ermittelt werden und zeigt das Belastungsmaximum eines Werkstoffes an. Bei noch höheren Spannungen kommt es zum Bruch.
Zündmarke
Wird der Lichtbogen außerhalb des Schweißbereiches auf dem Bauteil durch Berühren gezündet, so entsteht ein Oberflächenfehler, der als Zündmarke bezeichnet wird.
Zündtemperatur
Temperatur, bei der der Werkstoff Sauerstoff verbrennt.